Und der dreizehnte war der Henker – wegen Mordes verurteilt

Das Buch And the Thirteenth Was the Executioner... ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Zu Beginn der neunziger Jahre, als tschechische Gefängnisse weitgehend für die Öffentlichkeit, darunter auch Journalisten, geöffnet waren, schätzte der Autor richtig ein, dass diese Möglichkeit nicht lange bestehen würde. Er besuchte mehrere Wochen und Monate lang tschechische und slowakische Justizvollzugsanstalten. Er nahm die Gefängnisatmosphäre wahr, erlebte sie und beschrieb sie anschließend. Er sprach auch mit den schlimmsten Kriminellen, darunter auch Mördern. Unter ihnen waren Männer, die auf ihre Hinrichtung warteten. Aufgrund der Abschaffung der Todesstrafe nach November 1989 kam es jedoch nicht mehr dazu. Er sprach auch mit Angehörigen von Gefangenen, Wärtern, Gefängnispsychologen und Pädagogen. Später zum Beispiel mit Gefängnisgeistlichen. Dank seiner Sensibilität, seinem Streben nach Objektivität und seiner Fähigkeit, anderen über einen langen Zeitraum zuzuhören, gelang es ihm, nach und nach mehrere Dutzend völlig einzigartige Interviews aufzunehmen. Zwölf davon – und dann ein Interview mit einem Mann, der an mehreren Hinrichtungen beteiligt war – bilden den Inhalt dieses Buches. Ein Buch, das (und darin liegt seine Einzigartigkeit) nicht nachahmbar ist. Vor allem deshalb, weil sich die Situation damals, als sich der Reporter nahezu frei in den Gefängnissen bewegen konnte, nicht wiederholen kann.
Aus diesem Grund treibt der Olympia-Verlag auch die Neu- und Ergänzungsausgabe dieses Werkes voran. Es ist ein rohes und einzigartiges Statement der Zeit.
Die Zeiten, die wir nennen – die Neunziger.