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Die Berührung eines Engels

Eine kaum zu glaubende Geschichte einer Familie, die mehrmals dem sicheren Tod in den Gaskammern entging. - Schönker Henryk
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EAN: 9788074333811
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Rezension

Die Aussage von Henryk Schönker offenbart eine überraschende Tatsache: Die Stadt Auschwitz hätte zum Ausgangspunkt der Massenauswanderung der Juden und nicht zum Ort ihrer Vernichtung werden können. Die Dokumente bestätigen diese überraschende Offenbarung.

Unmittelbar nach seiner Veröffentlichung sorgte das Buch für zahlreiche Kontroversen, da es unter anderem auch die Tätigkeit des Auswanderungsbüros in Auschwitz schildert, dessen Leiter Henryks Vater Leon Schönker war. Dieses Amt sollte Juden auf die Massenauswanderung nach Palästina vorbereiten und registrieren. Aufgrund seiner Position hatte sein Vater oft mit den Deutschen zu tun und wurde auch nach Berlin delegiert, wo er mit Adolf Eichmann und anderen über den Verlauf der Auswanderung sprach. Diese Information war für die Leserschaft, aber auch für die Historiker selbst, sehr schockierend.
Paradoxerweise entstand das Büro als eines der ersten direkt in Auschwitz, das einige Jahre später zum Ort der größten Judenvernichtung wurde. Zu einer Massenauswanderung kam es nicht, da die Westmächte keine Juden aufnehmen wollten. Nur wenigen jüdischen Familien gelang die Auswanderung, die die Ausreisegenehmigung meist auf Einladung von Verwandten erhielten.

Die Familie Schönker zog während des Krieges mehrmals um, um Transporten zu entgehen, wurde aber schließlich im Lager Bergen-Belsen inhaftiert. Hier malte Leon Schönker Porträts von SS-Männern, die ihm und seiner Familie das Überleben unter den sonst schrecklichen Bedingungen im Lager erleichterten. Im Winter 1944–1945 wurden die Häftlinge in andere Lager verlegt. Die Schönkers bestiegen den Transport, der jedoch aufgrund der Bombardierung und des Rückzugs der deutschen Truppen sein Ziel nicht erreichte und Ende April 1945 in der Nähe von Dresden befreit wurde. Nach dem Krieg kehrte die Familie nach Auschwitz zurück und stellte fest, dass sie dort die einzige jüdische Familie war, die den Krieg überlebte. Dank Glück und einem starken Überlebenswillen.

Mit einem berührenden persönlichen Stil konzentrierte sich Henryk Schönker darauf, wie das Leben der Zerstörung trotzen kann, wie Spiritualität die physische Existenz schützen kann und wie real die Präsenz höherer Kräfte sein kann, wenn man niemals den Glauben verliert.





Seine Geschichte wurde in dem preisgekrönten Dokumentarfilm Touch of an Angel unter der Regie von Marek T. Pawłowski verarbeitet.

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