Ich sah mein Gesicht

Eine überraschende Sammlung eines Dichters, dessen Verse in den vielen Stimmen der tschechischen Poesie zuverlässig zu erkennen sind.

Am 8. September 1522, nach einer anstrengenden dreijährigen Reise, „kam das letzte verarmte Schiff der großen Magalhăes-Flotte / überladen mit Nelken, / achtzehn Mann / und der Nachricht / dass die Erde keine Kanten und daher Ruhe hat“ in Sevilla an , Spanien. Genau fünfhundert Jahre später, am 8. September 2022, erscheint Hruškas Buch, das teilweise von der ersten Weltumrundung inspiriert ist. In vierzig Gedichten und einer größeren Komposition spiegelt sich ein großartiges und närrisches, ergreifend tragikomisches Bild einer Art fiktiver Reise wider. Das Schiff des Autors ist ebenso erforschend wie erobernd und ähnelt dem berühmten mittelalterlichen Narrenschiff, ohne Richtung und Bedeutung. Es wird zu einer universellen Metapher für menschliches Verhalten in seiner schamlosen Grausamkeit, zu einem grotesken Versuch, die Welt zu entdecken und zu einem Versuch, zumindest die Überreste der eigenen Würde zu retten. Wir finden ein Schiff, das „schon so lange vorwärts fuhr / dass alles anfing, etwas zu ähneln“. Wir finden ein fesselndes Werk, in dem die Worte „vorwärts“ und „zurück“ nicht aufhören, um ihre Bedeutung zu zittern. Die Gedichte, in denen Hruškas typische Höflichkeit die witzige Fantasie nicht beeinträchtigt, werden durch Reproduktionen von Gemälden von Jakub Špaňhel ergänzt.